Workshop: Engagement meistern am 16.03.2024 in Wuppertal

Am 16. März 2024 war die Fahrzeughalle des ASB Bergisch Land Treffpunkt für rund 40 Samariter:innen. Ihr gemeinsames Thema für diesen Tag mit Vorträgen, Workshops und Diskussion lautete „Engagement meistern“ und ist ein weiterer wichtiger Baustein im Projekt „Menschenschätze“, denn Ehrenamtliche bewegen im und für den ASB vieles, ohne sie ginge in vielen Bereichen wie den Katastrophenschutz nichts. Umso wichtiger ist es sich für die Zukunft weiterhin attraktiv aufzustellen.

Dr. Stefan Sandbrink begrüßte die Teilnehmenden und verdeutlichte dies: „Auch in Zeiten, in denen viele Förderungen durch die staatlichen Institutionen wegbrechen, gehört das ehrenamtliche Engagement zur DNA des ASB.“ Und weiter: „Wir wollen weiterhin eine attraktive Organisation sein für Menschen, die sich ehrenamtlich für unsere Gesellschaft engagieren wollen, deshalb wollen wir uns für die Zukunft gut aufstellen.“ 

Stefanie Könitz-Goes gab einen Überblick über den weiteren Verlauf des Projektes „Menschenschätze“ in 2024. Laura Schenn übernahm dann für den Verlauf der Veranstaltung die Moderation.

Zu Gast war Bernd Leisen von der Universität Vechta, der die Organisations- und Innovationspotenziale am Beispiel des Projektes ViVerA vorstellte. In diesem Forschungsprojekt ging es darum, entlang der Bedürfnisse potenzieller Ehrenamtlicher zu Umfang und Zeitkontingent des Engagements geeignete Möglichkeiten zu finden, in diesem Fall in der Altenpflege. Die Digitalisierung macht hier ganz neue Formen des Engagements möglich, weil unabhängig von Ort und Zeit Angebote für ältere Menschen geschaffen wurden, die den Bedürfnissen jüngerer Ehrenamtlicher entgegenkommen. Die Präsentationen von Bernd Leisen sind hier einsehbar: 

Zu den Präsentationen

„Die Möglichkeiten durch digitale Medien ehrenamtliches Engagement neu zu definieren sind groß. Der Wunsch nach flexiblen Zeitkontingenten und Unabhängigkeit des Ortes ist gerade für jüngere Menschen ein wichtiger Faktor. Regelmäßiges Präsenzehrenamt ist eine hohe Hürde, auch wenn die Bereitschaft sich zu engagieren aus unterschiedlichsten Gründen hoch ist,“ fasst Bernd Leisen seine Erfahrungen zusammen und: „Es lohnt sich, die Motivation des Einzelnen genauer zu hinterfragen, um geeignete Angebote zu schaffen. “

Für die Teilnehmenden waren die Ergebnisse dieser erfolgreichen Forschungsarbeit ein Anlass, Engagement auch im ASB noch einmal neu zu denken. Renate Sallet, Vorstand des ASB in NRW sagte dazu: „Ich bin mir sicher, dass es durch neue digitale Formate gelingen kann, auch das Demokratieverständnis zu fördern. Es können neue generationsübergreifende Projekte daraus entwickelt werden, von denen alle profitieren.“

Nach einer kurzen Pause hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, ihre eigene Einstellung zum Ehrenamt zu überprüfen. „Eins, zwei oder drei“: Schnelle Entscheidungen waren gefragt nach dem Vorbild des TV-Formats?? und folgende Fragen galt es zu beantworten:

  1. Wie sehr könnt ihr euch vorstellen, eine digitales Projekt im Verband anzubieten
  2. Wie stark sollte Ehrenamt strukturiert sein? 

    Bei der Beantwortung der Frage 1 tummelten sich die meisten Teilnehmenden in Feld 3, bei Frage 2 war das Feld 2 am stärksten besetzt.

Außerdem konnte über dieses Format bereits die erste Entscheidung zu einem der drei Nachmittagsworkshops getroffen werden. 

Anschließend präsentierte der ASB RV Bergisch Land das Projekt „ASB Digital-Mobil“. Anke Bestgen-Kirchmann stellt das Projekt dem Plenum vor und berichtet über Entstehung der Idee bis hin zu der heutigen Umsetzung. Älteren Menschen soll in ihrem Umfeld der Umgang mit Handy, Tablet und PC näher gebracht werden, um Teilhabe zu ermöglichen. Weitere Informationen zum Projekt findet Ihr hier: Digital Mobil ASB Bergisch-Land e.V. - Arbeiter-Samariter-Bund NRW e.V. (asb-nrw.de)

In der Mittagspause gab es Zeit, die vielen neuen Impulse sacken zu lassen oder mit anderen Teilnehmenden zu diskutieren. 

Nach dem Mittagessen stellt Bernd Leisen die Organisationsprozesse eines Engagementprojektes vor. Hier konnten sich alle Teilnehmenden noch einmal entscheidende Impulse holen, bevor es nachmittags in die Strategieschmiede ging. Drei konkrete Projekte wurden in drei Gruppen bearbeitet: 

  1. Digital-Mobil – auch ehrenamtlich in die Zukunft gedacht?
  2. Besuchshunde – ein vierbeiniges Erfolgskonzept?
  3. Sanitätsdienste – ein Klassiker, der mit und ohne EM begeistert

Zu den Workshopergebnissen

Die zu bearbeitenden Themen stehen für bereits erfolgreich initiierte Projekte im ASB in NRW. In der Strategieschmiede ging es nun darum, wie auch andere Verbände von den Erfolgen der Pioniere profitieren können, aber auch welche Entwicklungsmöglichkeiten es für die jeweiligen Projekte gibt unter dem Aspekt der sich verändernden Anforderungen Ehrenamtlicher. 

Auch die Frage danach, welche Qualifikationen Menschen für ihr ehrenamtliches Engagement mitbringen sollten, bestimmt die Akzeptanz der jeweiligen Angebote. Diese strategischen Vorüberlegungen stellen zukünftig die Weichen für den Erfolg ehrenamtlich getragener Projekte. Anke Kirchmann-Bestgen fasst den Tag für sich so zusammen: 

„Für das Team des Digital-Mobils nehme ich unglaublich viel Wertschätzung mit, dazu die Motivation – nach den ersten Erfahrungen in der konkreten Umsetzung – strategisch in die Zukunft zu denken. Wie kann das Projekt sich entwickeln, welche Potenziale schlummern darin? Anregungen dazu konnte ich von Kolleg:innen bereits erhalten. Ich freue mich darauf, Antworten zu finden und die Anregungen zu bewegen.“

Laura Schenn verabschiedet die Teilnehmenden am Nachmittag dieses erfolgreichen Workshop-Tages. Alle Teilnehmenden haben konkrete neue Impulse und Kontakte für die weitere Gestaltung ihrer Arbeit fürs Ehrenamt im Gepäck.