Über das Ehrenamt ins Hauptamt

Nachdem Marcel Mücke zweimal in Notsituationen Erste Hilfe leisten musste, fand er seinen Weg zum ASB. 

2018 schloss Marcel sich dem Katastrophenschutz und dem Sanitätsdienst des ASB Düsseldorf an. Zuvor hatte er bei einem Motorradunfall und einem Herzinfarkt in der U-Bahn Erste Hilfe geleistet. In beiden Fällen fühlte er sich hilflos, was ihn dazu brachte, sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen. Bald entdeckte er, dass er im Sanitätsdienst einer Hilfsorganisation das notwendige Wissen erlangen konnte, um in solchen Situationen souverän zu handeln.

Marcel hat eine Leidenschaft für gesellschaftliche und soziale Themen, insbesondere für den Einfluss der Geschichte auf die Gegenwart. Besonders schätzt er das Wertesystem des ASB, das sich durch dessen gesamte Historie zieht, so entschied er sich, dort aktiv zu werden. Sein Einstieg erfolgte schnell: Nach einem Erstgespräch mit dem Koordinator nahm er bereits an seinem ersten Dienstabend teil, an dem das Thema Knochenbrüche behandelt wurde. Marcel war beeindruckt vom Fachwissen der anderen Teilnehmenden.

Seinen ersten Einsatz hatte er während des Düsseldorfer Karnevals, einem der größten jährlichen Events für den Sanitätsdienst. Besonders gefällt ihm am Ehrenamt die Vielfalt der Aufgaben. Es gibt keine starren Strukturen oder festgelegte Zuständigkeiten, stattdessen kann er sich in allen Bereichen weiterbilden und vielfältige Erfahrungen sammeln.

Ein besonders prägendes Erlebnis hatte Marcel zu Beginn des Ukrainekriegs. Mit Freunden aus seinem privaten Umfeld begann er, Spenden zu sammeln, und bezog bald auch den ASB mit ein. Gemeinsam organisierten sie LKWs und brachten Sachspenden an die Grenze. Dort erlebte Marcel eine beeindruckende Solidarität: Menschen aus unterschiedlichen Hilfsorganisationen und privat organisierte Helfer:innen bildeten eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützte. Der Zusammenhalt war für ihn eine sehr schöne Erfahrung. Darüber hinaus stand er in Kontakt mit einem Krankenhaus in der Ukraine. Sie erhielten Nachrichten und Sprachnachrichten, aus einem Kinderkrankenhaus, während Personal, Patientinnen und Patienten im Keller der Klinik Schutz vor Bombenangriffen suchten –  eine schwierige und belastende Situation.

Nach dem Abschluss seines Kommunikationsdesign-Studiums war Marcel zunächst freiberuflich tätig. Als der ASB später eine passende Stelle ausschrieb, ermöglichte ihm sein Engagement im Ehrenamt schnell ein Vorstellungsgespräch – und schließlich erhielt er die Position. Besonders schätzt Marcel die Gemeinschaft und den Zusammenhalt im ASB. Er lebt die Werte der Organisation und vertritt sie mit Überzeugung, was den ASB für ihn zu etwas ganz Besonderem macht.